Page 9 - Natur in NRW
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Das neue Gründachkataster soll der Dachbegrünung in NRW einen zusätzlichen Schub verleihen. Foto: Adobe Stock / miss_mafalda
Hessen (1), Niedersachsen (10), Rhein- land-Pfalz (2), Sachsen-Anhalt (5) und Thüringen (1) nachgewiesen werden. Zum Ende des Monitoringjahres gab es insge- samt 125 bis 135 selbstständige Luchse. Im vorherigen Monitoringjahr 2018 / 2019 konnten 84 bis 88 selbstständige Luchse und 27 Weibchen mit Nachwuchs nach- gewiesen werden. Karten zum Vorkom- men und zusätzliche bundeslandspezifi- sche Informationen sind auf der Webseite des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) abrufbar.
„Das Luchsmonitoring der Bundesländer liefert wichtige und wertvolle Daten über die deutschen Luchsvorkommen. Es zeigt gegenüber dem Vorjahr zwar einen deutli- chen und erfreulichen Zuwachs, jedoch ist die Anzahl an Luchsweibchen mit Nach- wuchs in Deutschland immer noch zu ge- ring, um von einem stabilen Bestand zu sprechen. In der aktuellen Roten Liste der Säugetiere Deutschlands wurde der Luchs als ‚vom Aussterben bedroht‘ eingestuft. Auch der Erhaltungszustand des Luch- ses ist weiterhin kritisch zu bewerten.
Die deutschen Luchsbestände sind durch die Zerschneidung der Waldlebensräume, durch illegale Nachstellung und durch den Verkehr weiterhin stark gefährdet. Der Erhalt der Tierart kann daher nicht als gesichert gelten“, sagt BfN-Präsidentin Prof. Beate Jessel.
Quelle: BfN
Arnsberger Staatswald
Biber kehrt zurück
Die Spuren verdichteten sich schon län- ger und am Ostersonntag war es dann so weit: Am Gewässersystem der Möhne im Staatswald wurde nach über 150 Jahren ein Biber gesichtet. Vermutlich von der Ruhr kommend, scheint sich der Biber entlang der Möhnezuflüsse auszubreiten.
Die Bäche der Möhne im Staatswald ha- ben eine gute Ausgangslage und könnten auch langfristig ein Biberlebensraum sein. Der Biber gestaltet wie keine andere Art seinen Lebensraum durch den Bau von Dämmen selbst. „Wir begrüßen die Zu- wanderung des Bibers in den Staatswald und alle positiven Effekte durch ihn auf den Wasserhaushalt im Wald und die Bio- diversität am Gewässer“, freut sich Förs- ter Christoph Grüner vom Regionalforst- amt Arnsberger Wald. Denn dort, wo der
zent der Fläche nicht überschreiten und die Installation der Modulreihen so ge- wählt werden, dass eine ausreichende Ver- sickerung der Niederschläge sicherge- stellt werde. Vor allem bei großen Anla- gen müsse zudem darauf geachtet werden, dass große Säuger wie Rotwild ausrei- chende Querungsmöglichkeiten bekämen und die Korridore nicht direkt an einer Straße oder einem Schienenweg endeten.
Quelle: NABU
Nordrhein-Westfalen
Neue Klima-Initiativen zur Hausbegrünung
Mit einem neuen Gründachkataster des Landesumweltamtes (LANUV) will die Landesregierung der Dachbegrünung in Nordrhein-Westfalen einen zusätzlichen Schub verleihen. Zeitgleich startete die neue Informationskampagne „Mehr Grün am Haus“ der Verbraucherzentrale NRW zur Begrünung privater Grundstücke und Gebäude. Beides sieht die Landesregie- rung als wichtige Bausteine der Klimaan- passung, die nebenbei auch Lebensräume für Pflanzen und Tiere schaffen.
Mit dem neuen Gründachkataster des LANUV können Hausbesitzende sowie Personen aus Architektur und Stadtpla- nung abschätzen, ob Dächer für eine Be- grünung geeignet sind. Zugleich werden unter anderem die Kosten oder Faktoren wie das Regenrückhaltevermögen, das CO2- oder Staubbindevermögen des je- weiligen Daches adressscharf angezeigt. Selbst an die örtlichen Gegebenheiten an- gepasste Pflanzlisten sind hinterlegt. Er-
reichbar ist das Gründachkataster als neues Tool im Fachinformationssystem Klimaanpassung des LANUV unter der Adresse www.gruendachkataster.nrw.de.
Mit ihrer neuen Informations- und Moti- vationskampagne „Mehr Grün am Haus – Spür das bessere Klima“ geht die Ver- braucherzentrale NRW über die Dach- und Fassadenbegrünung hinaus und zeigt den Menschen Begrünungsmöglichkei- ten für jede Wohnsituation auf. Dazu zäh- len etwa die Entsiegelung von Schotter- gärten zugunsten bepflanzter Flächen, durchlässige Pflasterungen, Hecken oder begrünte Gartenhäuschen und Baum- scheiben. Erreichbar ist das Projekt unter www.mehrgruenamhaus.de.
Bereits im vergangenen Jahr hatte Nord- rhein-Westfalen mit dem Sonderpro- gramm „Klimaresilienz in Kommunen“ eine Fördermöglichkeit für Haus- oder Gebäudebesitzende geschaffen. Danach können Dach- und Fassadenbegrünung über die Kommunen finanziell gefördert werden.
Quelle: NRW-Umweltministerium (MULNV)
Luchsbestand in Deutschland
Pinselohr
noch immer selten
Insgesamt 32 Luchsweibchen mit Jung- tieren konnten am Ende des Monitoring- jahres 2019 / 2020 in Deutschland gezählt und bestätigt werden. Das geht aus neuen Erhebungen der Bundesländer hervor. Die 32 Luchsweibchen mit 59 Jungtieren im ersten Lebensjahr konnten in Bayern (13),
Natur in NRW 2/2021
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