Page 40 - Natur in NRW
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Fachbeiträge
Abb. 3: Spürhund Tane bei der Arbeit. Foto: J. Weiss
flächen. Erlen- und haselreiche Bachtä- ler, flächenhafte Vorkommen von Erlen und Birken, an die deckungsreiche Fich- tenbestände angrenzen, Vorkommen von Waldameisenkolonien und das Fehlen ei- nes stärkeren Freizeitdruckes charakteri- sieren des Weiteren das Untersuchungs- gebiet. Eine Einschränkung ergibt sich le- diglich hinsichtlich der Verfügbarkeit von Blaubeerbeständen.
Ergebnisse
Während der Begehungen in den drei Untersuchungsblöcken zu unterschiedli- chen Jahreszeiten konnten keine Hasel- huhnspuren oder andere Hinweise durch die Methode der optisch-akustischen Er- kundung und Absuche im Gelände ge- funden werden. Auch der Spürhund zeigte keinen positiven Fund an.
Mit dem Abschluss des dritten Untersu- chungsblocks im Februar 2019 hat das flächenhaft untersuchte Areal eine Größe von 224 Hektar erreicht, davon wurden 80,8 Hektar als „gut“ (rund 36 %), 51,1 Hektar als „mäßig“ (rund 23 %) und 92,1 Hektar als „ungeeignet“ (ca. 41%) für einen Haselhuhnlebensraum eingestuft (Abb. 2). Spürhund Tane legte dabei ins- gesamt 162 Kilometer zurück (Abb. 2), das entspricht etwa der dreifachen Länge des vom Hundeführer zurückgelegten We- ges. Insgesamt wurden 77 Prozent der ge- samten Suchstrecke in Gebieten mit „gu- ter“ Habitateignung zurückgelegt.
Diskussion
Im Ringelsteiner Wald wurden die Berei- che, aus denen Altvorkommen des Ha- selhuhnes bekannt geworden waren, und in ihrem Umfeld liegende weitere geeig- nete Gebiete nach Haselhuhnvorkommen abgesucht. Das bearbeitete Gebiet weist aktuell mehrere Bereiche auf, die als Le- bensraum für das Haselhuhn geeignet sind. Die dortige Waldentwicklung ist für das Haselhuhn durch Sturmereignisse und habitatgestaltende Maßnahmen als günstig einzustufen. Jedoch konnten weder mit- tels konventioneller Nachsuche (visuell- kustische Überprüfung) noch durch den Einsatz eines auf Haselhuhnlosung trai- nierten Spürhundes Anzeichen für ein Vorkommen des Haselhuhnes im Ringel- steiner Wald gefunden werden. Da jedoch Negativnachweise bei einer so scheuen und versteckt lebenden Art grundsätzlich schwierig sind, sollten die Bemühungen
Abb. 4: Bachauenwald mit Hasel, Erle und Fichten sowie reicher Bodenvegetation – ein gut geeig- neter Haselhuhn-Lebensraum. Foto: J. Weiss
Abb. 5: Sukzessionswald in Fichtenlücken – günstige Bedingungen für das Haselhuhn. Foto: J. Weiss
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Natur in NRW 2/2021