Page 37 - Natur in NRW
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Joachim Weiss, Christoph Junge
Haselhuhnsuche
mit einem Spürhund
Ein Pilotprojekt des LANUV
Das in NRW hochgradig vom Aussterben bedrohte Haselhuhn ist gerade dabei, aus unserem Land zu verschwinden. Ist es noch zu retten? Das LANUV lässt die bisherigen Vorkommensgebiete dieses kleinen Waldhuhnes erneut untersuchen. Dabei wurde erstmalig auch ein Spürhund eingesetzt.
Das Haselhuhn in seiner westlichen, „rhei- nischen“ Unterart (Tetrastes bonasia rhe nana, Bergmann et al. 1996, Schreiber 2018) war einst in NRW vor allem in den Gebirgszügen des Rheinischen Schiefer- gebirges von der Eifel über das Bergische Land, Siegerland, Wittgensteiner Land und
Sauerland weit verbreitet und stieß vom nördlichen Sauerland bis in das Eggege- birge und den südlichen Teutoburger Wald vor. Insbesondere hatte es von den ausge- dehnten Niederwaldbeständen in diesen Regionen profitiert. Das Haselhuhn fin- det aber auch in reich strukturierten Hoch-
waldbeständen, vor allem im Bereich von Sukzessionswäldern auf Wind-, Schnee- und Eisbruchflächen sowie in gehölzarten- reichen, dicht gewachsenen, tälchenreichen Bergwäldern geeignete Habitate. Durch die Aufgabe der Niederwaldwirtschaft überal- terten die Bestände, konnten in hochstäm-
Abb. 1: Haselhühner halten sich im Herbst und Winter zur Nahrungsaufnahme bevorzugt in kätzchentragenden Weichholz-Baumarten auf. Ihre heim- liche Lebensweise macht sie zu einer schwierig zu erfassenden Art. Foto: J. Weiss
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