Page 23 - Natur in NRW
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45–49 % 50–54 % 55–59 % 60–64 % nicht vorkommend 65–69 % 70–74 %
Tab. 1: Ähnlichkeitskoeffizienten nach Sörensen zwischen den einzelnen Autobahnabschnitten im Jahr 2010 und der Kartierung des Abschnittes 9 im Jahr 2020.
entlang von Autobahnen vonstatten geht, ist durch die Unzugänglichkeit jedoch schwierig zu beobachten und nur in Son- dersituationen möglich. In Kombination mit der Biodiversitätsforschung im urba- nen Raum sind solche Gelegenheiten äu- ßerst wertvoll, um die Datenlage und das Wissen um einige wertvolle Erkenntnisse zu ergänzen.
Viele dieser Arten vermögen sich nach er- folgreicher Etablierung an Autobahnen über Bundesstraßen auf urbane Biotope wie Brachflächen oder auch Pflasterritzen in Innenstädten anzusiedeln. Der umge- kehrte Weg ist aber ebenso möglich: die Besiedlung von innerstädtischen Stand- orten über die Autobahn in die nächste Stadt.
Einige Arten scheinen sich dabei inner- halb weniger Jahre völlig unbemerkt aus- gebreitet und in der Flora eingenischt zu haben, wie das Weiße Berufkraut. Hier ist es derzeit nicht bekannt, über welche Vek- toren sich die Art im Ruhrgebiet ausge- breitet hat.
Das hier dokumentierte Ergebnis zeigt die hohe Bedeutung der Ruderalvegetation von Straßenrändern für den Erhalt und die Förderung der urbanen biologischen Viel- falt im Ruhrgebiet.
LITERATUR
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cher, W., Sumser, H. & C. Vanberg unter Mitar- beit von Buch, C., Fuchs, R., Gausmann, P., Go- rissen, I., Gottschlich, G., Haecker, S., Itjeshorst, W., Korneck, D., Matzke-Hajek, G., Schmelzer, M., Weber, H. E. & R. Wolff-Straub (2011): Rote Liste und Artenverzeichnis der Farn- und Blütenpflan- zen – Spermatophyta et Pteridophyta. Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nord- rhein-Westfalen (Hrsg.): Rote Liste der gefährdeten Pflanzen, Pilze und Tiere in Nordrhein-Westfalen. 4. Fassung. LANUV-Fachbericht 36, Band 1: 49–183.
ZUSAMMENFASSUNG
Die Kartierung von extremen Sonderbio- topen wie Autobahnen liefert wertvolle Erkenntnisse zur urbanen Biodiversitätsfor- schung und zu Migrationsbewegungen von Arten. So können Szenarien zur weiteren Ausbreitung von Neobiota in städtische Bio- toptypen, auch im Hinblick auf klimatische Veränderungen, Klimaresilienz urbaner Flora und Vegetation prognostiziert werden. Autobahnen sind dabei, wie auch Indus- triebrachen, gute Beispiele für die Ko- existenz von ökologisch entsprechend ausgerichteten einheimischen Arten und präadaptierten Neophyten (insbesondere hitze- und trockenheitsresistente Arten). Das Beispiel zeigt somit, dass der A 40 durchaus eine Bedeutung für die urbane Biodiversität im zentralen Ruhrgebiet zu- kommt.
AUTOREN
Corinne Buch
Dr. Peter Keil
Biologische Station Westliches Ruhrgebiet e.V. Oberhausen
corinne.buch@bswr.de
peter.keil@bswr.de
Natur in NRW 2/2021
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Fachbeiträge