Page 7 - Natur in NRW
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im urbanen Raum sowie zu angewandten Naturschutzfragestellungen.
Corinne Buch, Dr. Peter Keil (beide BSWR)
Grüne Infrastruktur
Über 60 Maßnahmen werden umgesetzt
Der vom NRW-Umweltministerium (MULNV) aufgelegte Förderaufruf „Grüne Infrastruktur“ ist auf reges In- teresse gestoßen. Gut 60 Maßnahmen
wie Baumpflanzungen, die Umwand- lung von Schottergärten sowie die Anlage von Blühwiesen und -streifen werden bis Mitte nächsten Jahres umgesetzt. Der För- deraufruf ist im Rahmen des Konjunktur- paketes I des Landes Nordrhein-Westfalen mit fünf Millionen Euro ausgestattet.
Im Rahmen des Förderaufrufes ist eine Förderung der beantragten Maßnahmen von bis zu 100 Prozent möglich. Die- sem Angebot sind sehr viele, hauptsäch- lich kommunale Antragsteller, gefolgt. Mit Ablauf der Frist am 20. Oktober 2020 wurden knapp über 200 Anträge einge- reicht. Weil diese starke Nachfrage das zur Verfügung stehende Budget deutlich überschreitet, wurden die Maßnahmen hinsichtlich ihrer Förderfähigkeit im De- tail geprüft und bewertet. Gefördert wer- den nun mehr als 60 ausgewählte Maß- nahmen aus allen Regierungsbezirken.
Quelle: MULNV
Auszeichnung
Kommunen schaffen Artenvielfalt
Bundesumweltministerin Svenja Schulze und Robert Spreter, Geschäftsführer des Bündnisses „Kommunen für biologische Vielfalt“, haben Ende November 40 Kom- munen im Rahmen des Wettbewerbes „Naturstadt – Kommunen schaffen Viel- falt“ ausgezeichnet. Darunter finden sich auch sieben nordrhein-westfälische Kom- munen: die Städte Delbrück, Dorsten, Dortmund und Zülpich, der Kreis Lippe, der Oberbergische Kreis und die Ge- meinde Windeck.
Die geplanten Maßnahmen sollen Stadt- natur und die biologische Vielfalt – insbe- sondere Insekten – schützen und fördern, und städtisches Grün zukunftsorientiert weiterentwickeln. Unter den Preisträgern sind kleine Kommunen mit bis zu 5.000 Einwohnern ebenso vertreten wie Städte mit bis zu 500.000 Einwohnern. Die aus- gezeichneten Beiträge reichen von klas- sischen Artenschutzmaßnahmen über in- novative Ideen zur Förderung von Stadt- natur bis hin zur Umgestaltung naturfer- ner Privatgärten in insektenfreundliches Grün. Die ausgewählten Kommunen er- halten jeweils ein Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro für die Umsetzung ihrer Zukunftsprojekte.
Die Umsetzung aller Zukunftsprojekte er- folgt bis Ende 2022 und wird vom Bünd- nis „Kommunen für biologische Vielfalt“ fachlich begleitet. Ergänzend hierzu sind mehrere an Kommunen gerichtete Infor- mationsveranstaltungen vorgesehen. Der Wettbewerb wird vom Bündnis „Kommu- nen für biologische Vielfalt“ durchgeführt und im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Natur- schutz mit Mitteln des Bundesumweltmi- nisteriums gefördert.
Quelle: BfN, BMU
Neues Online-Portal
Ein Weg zum Ehrenamt
Die Natur von zu Hause aus retten? Wie Naturschutz vor der eigenen Haustür auch in Corona-Zeiten funktionieren kann, zeigt das neue Online-Portal GoNature.de mit bundesweit mehr als 1.000 Projekt- Angeboten. Die Bandbreite reicht vom regelmäßigen Engagement, das auch di- gital gestaltet sein kann, bis zu sponta- nen Arbeitseinsätzen in der Region. Da- mit sollen besonders junge Menschen in ihrer Begeisterung und ihrem Einsatz für Nachhaltigkeit bestärkt und das bereits vorhandene Engagement für konkrete Hilfsaktionen verschiedener Naturschutz- projekte genutzt werden. Das Bundesum- weltministerium fördert GoNature.de im Bundesprogramm Biologische Vielfalt mit 1,6 Millionen Euro.
BfN-Präsidentin Prof. Dr. Beate Jessel: „Viele Aufgaben im Naturschutz sind ohne ehrenamtliches Engagement nicht zu be- wältigen. Künftig wird GoNature dabei hel-
fen, dass Natur- und Artenschutzinitiativen und ehrenamtliche Helferinnen und Helfer in großer Zahl zueinanderfinden. Die On- lineplattform macht die Projekte sichtbar und erleichtert Interessierten wiederum die Suche nach einem passenden Angebot. So trägt das Projekt dazu bei, das Bewusstsein für die biologische Vielfalt in Deutschland zu fördern und in aktives Handeln zu über- führen.“ Mit der begleitenden Kommunika- tionskampagne „Tu was für die Natur” sol- len vor allem diejenigen motiviert werden, die sich bisher noch nicht getraut haben, selbst aktiv zu werden, oder denen der Weg in ein Naturschutz-Ehrenamt bisher zu bü- rokratisch erschien.
Quelle: BfN
AgoraNatura
Marktplatz für Naturschutzprojekte
Der neue Online-Marktplatz AgoraNa- tura (agora-natura.de) bringt Akteure aus Landwirtschaft und Naturschutz mit Pri- vatpersonen und Unternehmen zusam- men. Letztere können online Naturschutz- zertifikate kaufen und damit in qualitäts- geprüfte Naturschutz- und Landschafts- pflegeprojekte investieren. Sie werden transparent darüber informiert, wo die Projekte umgesetzt werden, wer an der Umsetzung beteiligt ist und was durch sie bewirkt wird. Je nach Projekt sind die an- gebotenen Zertifikate ab zehn Euro zu ha- ben. Sie beziehen sich immer auf ein Jahr und eine Fläche von 100 Quadratmetern.
Eine Vielfalt an Projekten ist bereits in der Startphase zu finden: Schutzflächen für Amphibien, Insekten oder gefährdete Feldvögel sollen angelegt, Streuobstwie- sen gepflegt oder Moorböden durch spezi- elle Weidehaltung erhalten werden. Aber auch neue Projekte sind willkommen. Alle Landwirtschaftsbeschäftigte, Landbesit- zende oder Naturschützende mit geeigne- ten Flächen und dem notwendigen inhalt- lichen und technischen Know-how kön- nen auf der Online-Plattform ihre Projekte einstellen. Nach erfolgreicher Prüfung und Zertifizierung werden diese Projekte dann veröffentlicht und können finanziell unterstützt werden.
Betrieben wird der Online-Marktplatz durch die Deutsche Umwelthilfe (DUH), das Leibniz-Zentrum für Agrarland- schaftsforschung (ZALF), die Universität
    Natur in NRW 1/2021
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 Aktuelles







































































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