Page 31 - Natur in NRW
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gen hinsichtlich der Verbreitung der Ar- ten und deren Individuenzahlen zwischen den einzelnen Untersuchungsjahren. Hier spielen verschiedene Faktoren wie die Entwicklung der Abflusssituation, der Wasserqualität und der Gewässerstruktu- ren, aber auch die Gewässerunterhaltung der verschiedenen Standorte im jeweili- gen Untersuchungsjahr eine Rolle.
Innerhalb des Untersuchungszeitraumes 2010 bis 2019 ist es fast zu einer Verdrei- fachung des Fischbestandes gekommen. Die Hitze- und Trockenwetterphasen 2018 und 2019 scheinen die Fische in der Niers nicht negativ beeinflusst zu haben.
Gründlinge, Rotaugen, Döbel, Bitterlinge, Flussbarsche und Bachschmerlen kom- men aktuell von den heimischen Arten am häufigsten vor und sind am weitesten verbreitet. Der Döbel hat sich gegenüber den ersten Untersuchungsjahren deutlich ausgebreitet und an Häufigkeit speziell in den Untersuchungsstrecken von Pont bis Binnenfeld zugenommen (Abb. 5). Wahr- scheinlich besteht ein Zusammenhang mit den in diesem Abschnitt durchgeführten Renaturierungsmaßnahmen.
Positiv ist das Vorkommen von Bitterling, Steinbeißer, Koppe und Bachneunauge. Die Arten werden im Anhang II der FFH-Richt- linie der europaweit schützenswerten Arten aufgeführt. Die Bitterlingsbestände haben sich in der Niers in den letzten Jahren an
einigen Untersuchungsstellen (besonders „Viersen, obh. B7“) deutlich vergrößert. Im Abschnitt Viersen bis Grefrath werden an der Niers relativ häufig Großmuscheln be- ziehungsweise deren Schalen vorgefunden. Die Bitterlinge benötigen Großmuscheln für ihre Vermehrung.
Der Steinbeißer ist im Mittel- und Un- terlauf der Niers fast überall vorhanden. In der Strecke „Renaturierung Pont Süd“ wurden in der Niers bisher die meisten Steinbeißer registriert. Die größten Stein- beißervorkommen befinden sich in den untersuchten Nebengewässern, speziell in der „Kervenheimer Mühlenfleuth“. Be- günstigend wirken sich hier die sandigen Substrate aus.
Bachneunaugen kommen vereinzelt im Unterlauf der Niers vor. In der „Kerven- heimer Mühlenfleuth“ lebt eine stabile Bachneunaugenpopulation.
Im Vergleich mit früheren Untersuchun- gen (Schnittstelle Ökologie 1995, Schnitt-
2018
2019
20
5.367
21
3.566
16
1.902
21
1.015
19
7.134
20
4.978
19
3.766
20
2.772
V
x
20
2.877
20
2.501
17
4.491
19
3.660
19
2.041
19
2.028
12
1.369
19
1.745
19
1.200
19
826
3
x
18
404
19
205
V
15
205
18
181
14
96
18
121
V
16
2.285
17
5.251
13
35
17
308
15
141
17
284
V
15
204
15
370
16
102
15
108
2
9
23
12
59
7
112
9
222
6
18
9
61
12
140
8
154
V
x
3
1
7
5
13
1
5
9
8
11
5
7
2
3
3
6
V
2
175
2
217
G
x
3
3
2
2
1
1
2
5
G
1
2
1
1
1
1
3
x
x
x x
x
(x)
(x)
Abb. 5: Vorkommen des Döbels in Niers und Nebengewässern 2010 bis 2019.
1.600 1.200 800 400 0
25 20 15 10 5 0
1994/1995
2002 2010 2014 2018 2019
Natur in NRW 1/2021
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Abb. 6: Entwicklung der Anzahl an Fischarten in Niers und Nebengewässern 1994 bis 2019.
Fachbeiträge
MG, Wickrathb. MG, Bresgespark
MG, Trabrennb. Viersen,obh. B7
Gre, Langend. Mühle obh. Renat. Pont
Pont Süd Pont Nord
Altarm Pont
Ge, Haus Golten obh. Renat. Binnenf.
Renat. Binnenfeld Kevelaer
obh. Wehr Wissen uth. Wehr Wissen
obh. Goch Kessel
Nette, vor Mdg. Geld. Fl., vor Mdg.
Issumer Fl., vor Mdg. Kerv. MF, Am Fleuth
Kerv. MF, vor Mdg.
34.121
PROBESTELLEN (N=22) GESAMTINDIVIDUENZAHL PROBESTELLEN (N=22) GESAMTINDIVIDUENZAHL
30.670
MG, Wickrathb. MG, Bresgespark MG, Trabrennb. Viersen, obh. B7 Gre, Langend. Mühle obh. Renat. Pont Renat. Pont Süd Renat. Pont Nord Ge, Haus Golten obh. Renat. Binnenf. Renat. Binnenfeld Kevelaer obh. Wehr Wissen uth. Wehr Wissen obh. Goch Kessel Nette, vor Mdg. Geld. Fl., vor Mdg. Issumer Fl., vor Mdg. Kerv. MF, vor Mdg. Kerv. MF, Am Fleuth
2010 2011
Anzahl an Fischarten
Individuenzahl
2012 2013
2014 2015
2016 2017
2018 2019
ROTE LISTE NRW 2010 FFH-ART ANHANG II NEOZOE / (ZUCHTFORM)