Page 46 - Natur in NRW
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Infothek
Die Flugbegleiter
Die Flugbegleiter sind eine Gruppe von Journalistinnen und Journalisten, die re- gelmäßig auf der Seite riffreporter.de Bei- träge über Vogelkunde, Naturschutz und Umweltpolitik veröffentlichen. Der vor- liegende Band versammelt 40 Artikel der Flugbegleiter aus den Jahren 2018 bis 2020. Es sind kurze, sehr gut lesbare Bei- träge – bester Wissenschaftsjournalismus. Der erste Block vereint Essays über Men- schen, die Freude an der Vogelbeobach- tung haben. Da ist von einem früheren Fußballtrainer die Rede wie von einem DJ. Im zweiten Block geht es um Wissen- schaftlerinnen und Wissenschaftler, die
zu verschiedenen Aspekten der modernen Vogelforschung arbeiten. Es geht etwa um Zugvogelforschung („Weißstorch an Raumstation: Ich flieg’ nach Süden!“), um die Frage, warum Geier Portugal meiden und um Empathie und Lüge bei Raben- vögeln. Der dritte, umfangreichste Block ist dem Vogel- und Naturschutz gewid- met. Da finden sich beeindruckende Sto- ries, etwa vom Gänsegeier, der im Nahen Osten zwischen die Fronten gerät und ein Stück Dialog und Versöhnung ermöglicht. Es wird erläutert, warum Naturschutz und Landwirtschaft den Dialog suchen müs- sen. Ganz aktuell geht es um den Zusam- menhang von Biodiversitätsverlust und der Corona-Pandemie.
Der Band lädt zum Schmökern und zur eigenen Fortbildung ein. Für Kenner der Materie wie für Laien ein Lesevergnügen.
Schwägerl, C. (Hrsg., 2020): Die Flugbegleiter. Von einem Geier, der Frieden stiftet, Hightech-Störchen und andere Reportagen über Vögel und Menschen. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, 300 S., ISBN 978-3-440-16972-8, gebundene Ausgabe
20 €, EPUB 14,99 €.
Peter Herkenrath (LANUV)
Bestimmungs- schlüssel für Helophyten
Der vom LANUV veröffentlichte Be- stimmungsschlüssel berücksichtigt die
in nordrhein-westfälischen Fließgewäs- sern nachgewiesenen makrophytischen Helophyten. Zu den Helophyten zählen Gefäßpflanzen und Farne, die bei Mittel- wasser im Wasser wachsen und den größ- ten Teil der Biomasse oberhalb der Was- seroberfläche haben. Moose, Flechten und Algen sind in diesem Schlüssel nicht berücksichtigt.
Der Bestimmungsschlüssel bezieht sich auf Fließgewässer mit einem Einzugs- gebiet über zehn Quadratkilometer mit (überwiegend) permanenter Wasserfüh- rung. Temporär trocken fallende Fließge- wässer sind nicht berücksichtigt.
Für den Bestimmungsschlüssel wurden die Daten zum EG-WRRL-Monitoring des LANUV ausgewertet. Außerdem wur- den weitere Arten aus der Datenbank des Umweltbundesamtes (UBA) ergänzt,
die nach Ellenberg et al. (1991) mindes- tens die Feuchtezahl „9 – Nässezeiger, Schwerpunkt auf oft durchnässten (luft- armen) Böden“ aufweisen. Zudem wurden weitere Arten ergänzt, die nach Beobach- tungen des Verfassers in Fließgewässern vorkommen.
Das 85-seitige LANUV-Arbeitsblatt 48 „Helophyten-Bestimmungsschlüssel“ steht hier zum Download bereit: www.lanuv.nrw.de/ arbeitsblaetter.
Quelle: LANUV
Jubiläumsband Dellbrücker Heide
Die biologische Vielfalt verarmt in den letzten Jahren zusehends: Die Zahl der Arten, aber auch die Individuenzahlen un- zähliger Arten nehmen weiter ab. In ei- nem vom BUND betreuten Gebiet sieht
es ungleich besser aus als in der umge- benden Landschaft. Das zeigt die von der Stiftung für Umwelt und Entwicklung (SUE NRW) geförderte BUND-Schrift „Dellbrücker Heide – Ehrenamt als Er- folgsgarant des Naturschutzes“. Nach zehn Jahren Arbeit in dem Kölner Natur- schutzgebiet konnte beispielsweise bei Vögeln, Heuschrecken und Blütenpflan- zen nicht nur die Vielfalt bewahrt, son- dern eine Trendumkehr bewirkt werden. Der Jubiläumsband skizziert die Natur- schutzgeschichte und die Entwicklung des Projekts sowie die Maßnahmen des Na- turschutzmanagements, der Umweltbil- dung und der Öffentlichkeitsarbeit. Dabei wird auch erkennbar, wie mit einem sol- chen Projekt die Zahl der Ehrenamtlichen und im Naturschutz Aktiven deutlich ge- steigert werden konnte. Von überregiona- lem naturschutzfachlichen Interesse sind zum Beispiel die Maßnahmen zur Be- handlung der invasiven Spätblühenden Traubenkirsche und die aus der Jagdruhe resultierenden Erkenntnisse. Vor allem wird sichtbar: Die gesellschaftliche Auf- gabe, den Schwund der biologischen Viel- falt aufzuhalten, wird nur gelingen, wenn der ehrenamtliche Naturschutz zukünftig mehr Beachtung findet und stärker einbe- zogen wird.
Der 84-seitige Jubiläumsband „Dellbrücker Heide – Ehrenamt als Erfolgsgarant des Naturschutzes“ steht als kostenfreier Download unter www.bund-nrw.de und www.dellbrücker- heide.net zur Verfügung.
BUND NRW